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50. Jahre Heilklimatischer Kurort

50 Jahre Heilklimatischer Kurort……eine Zeitreise

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Kur- und Tourismusgemeinde Weiskirchen als einzige saarländische Kommune von insgesamt 350 Kurorten deutschlandweit in diesem Jahr auf „50 Jahre Heilklimatischer Kurort“ zurückblicken.
Viele Veranstaltungen waren im Rahmen dieses Jubiläums angedacht und bereits geplant, u. a. auch eine Festmatinee für die der Ministerpräsident des Saarlandes bereits sein Kommen zugesagt hatte.

Leider mussten wir die Festivitäten aufgrund der derzeit noch herrschenden Corona-Pandemie und der dadurch einhergehenden Einschränkungen im Hinblick auf die Durchführung von Veranstaltungen absagen.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so hoffe ich, dass wir die geplanten Feierlichkeiten bald nachholen können.

Dennoch möchten wir es uns nicht nehmen lassen, Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Entstehungsgeschichte als auch die Entwicklung der Gemeinde zur Kur- und Tourismusgemeinde und besonders zum Heilklimatischen Kurort näherzubringen. 

Wir möchten Sie auf eine gemeinsame Zeitreise in Wort und Bild durch 50 Jahre Heilklimatischer Kurort Weiskirchen mitnehmen.

Deshalb geht mein besonderer Dank an dieser Stelle dem ehemaligen Kurdirektor der Kur- und Tourismusgemeinde Weiskirchen, Herrn Kurt Meyer, der insbesondere auch als Zeitzeuge mit viel Herzblut die Texte zu dieser Zeitreise ausgearbeitet hat.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich hoffe Ihnen gefällt unsere kleine Zeitreise und es werden bei Ihnen viele Erinnerungen, speziell auch durch die Bilder, geweckt. 

Ihr
Wolfgang Hübschen
Bürgermeister
 

ANFÄNGE UND ENTWICKLUNG DES TOURISMUS IN WEISKIRCHEN BIS ENDE DER 1960er JAHRE



In diesem Jahr feiert Weiskirchen sein 50 jähriges Jubiläum zur Ernennung zum „Heilklimatischen Kurort“.  Die Ursprünge der Kurortentwicklung liegen allerdings zeitlich gesehen weit vor der Ernennung zum Heilklimatischen Kurort.  Diese Entwicklung ist auch die Motivation der handelnden Akteure in allen Phasen der Geschichte des Kurortes. Bereits im November 1890 erfolgten Informationen an Bürgermeister Marx in Weiskirchen, über die Gründung eines Vereins „Mosel, Hochwald und Hunsrück“.  Am 21. Dezember 1890 erfolgte dann die Gründung der Ortsgruppe Weiskirchen des genannten Vereins.  Vorsitzender wurde Bürgermeister Marx, sein Stellvertreter war Freiherr Ferdinand von Zandt von Münchweiler, Schriftführer Pastor Dietz, sowie weitere 6 Mitglieder.  Ein umfangreicher Aufgabenkatalog wurde erstellt und näher erläutert, von Wanderwegbeschilderung und Markierung, Aufstellen von Bänken und dergleichen mehr.  Die Ortsgruppe nannte sich ab 1898 „Verschönerungsverein“.  Er entwickelte sich in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts bis weit in die 1930er Jahre.  Hier und bereits in den 1920er Jahren konnte von einem nennenswerten Tourismus, damals noch Fremdenverkehr genannt, gesprochen werden.

Ab den 1920er Jahren konnte Weiskirchen Sommergäste begrüßen, auch Sommerfrischler genannt.  Untergebracht waren diese meistens im, zu der Zeit einzigen Beherbergungsbetrieb, Hotel Hofhaus Antz.In das Jahr 1928 fiel der Bau und die Eröffnung der Jugendherberge Weiskirchen, die über das Saarland hinaus bekannt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 die stark beschädigte Jugendherberge renoviert und wiedereröffnet.  In den frühen 1950er Jahren war diese dann in den Sommerwochen Veranstaltungsort einer internationalen Musikwoche.1939 folgte die Eröffnung des Freibades Weiskirchen mit seinem Markenzeichen „gespeist durch klares Quellwasser ohne Zusatz“.  Im Jahre 1953 erfolgte im Rahmen der touristischen Weiterentwicklung, die Gründung des Fremden- und Verkehrsvereins „Schwarzwälder Hochwald Weiskirchen“ und des „Fremden-und Verkehrsverbandes Saarland e.V.“, in dem die Gemeinde Mitglied wurde. 

In dieser Aufbruchsstimmung wurde auch der Campingplatz Weiskirchen angelegt und eröffnet (1953/1954).  Dies geschah durch den Landesverband Saar des Deutschen Campingclubs.  Ein rühriger Mitinitiator war Herr Dadda, vielen noch bekannt durch die Nerother-Wandervögel.  In der Nähe des Waldfestplatzes wurde im Jahre 1960 die erste Minigolfanlage im Holzbachtal eröffnet.

Im Jahr 1964 wurde das erste hauptamtliche Verkehrsbüro installiert, welches  von Frau Liesel Reinert geleitet wurde.  Das Büro war in der Hauptschule untergebracht und wochentags drei Stunden geöffnet. 1975 wurde dann das Verkehrsbüro in das Rathaus verlegt und hatte demnach, wie die Verwaltung,  längere Öffnungszeiten.  

Die Stadt Saarbrücken erbaute und eröffnete 1964 ein Schullandheim, das „Friedrich-Margart-Haus“ mit 130 Betten, das vor allem Schulklassen aus Saarbrücken, aber auch Jugendgruppen aus anderen deutschen Regionen als Erholungs- und Schulungszentrum diente.  Noch heute schwärmen ältere Gäste von ihrem Aufenthalt im Schullandheim Weiskirchen.

Der heutige Wild- und Wanderpark Weiskirchen entstand in den Jahren 1964 bis 1967 auf dem Gelände der Gemeinde Rappweiler-Zwalbach.  Hier hat sich Ministerialrat Lorenz aus Saarbrücken als Vorsitzender des Landesfremden- und Verkehrsverbandes sehr stark unterstützend eingebracht.

Am 11. und 12. März 1967 wurde die Anlage durch Wirtschaftsminister Hutmacher feierlich eröffnet. 

Später in den Jahren 1984/1985 wurde das Gelände um einen Gastronomiebetrieb erweitert, der von mehreren wechselnden Inhabern betrieben wurde,unter anderen sehr erfolgreich durch die Eheleute Annemarie und Raimund Repplinger mit Verantwortung für den Gesamtpark, aktuell durch die Familie Selzer-Groß mit der „Wildpark-Alm“.

Auf Initiative des Altbürgermeisters Bernd Theobald wurde später im Jahr 1995 noch im Eingangsbereich des Parks eine Dependance des Naturparks Saar-Hunsrück, ein Naturpark-Infozentrum,  errichtet.

Die eigentliche Kurortentwicklung begann erst 1961 mit der Beauftragung des deutschen Wetterdienstes (Außenstelle Trier) zur Erstellung eines Kurort-Klima-Gutachtens.  Aufgrund dieses positiven Gutachtens wurden dann von Seiten der Gemeinde Bemühungen und Gespräche zur Ansiedlung eines Sanatoriums geführt. 1964 konnte der Gemeinderat erstmals über positive Ergebnisse unterrichtet werden.


Der Trägergesellschaft zum Bau des Sanatoriums wurde dann eine Waldparzelle von 30ha im Distrikt „Im Besen“ übereignet.  Nach Überwindung vielfältiger Schwierigkeiten wurde Anfang 1969 das, nach Plänen des einheimischen Architekten Franz Luy erbaute, „Hochwald-Sanatorium“ mit 140 Betten eröffnet.  Mit der BfA in Berlin war ein Belegungsvertrag abgeschlossen worden.  Am 15. Januar 1969 konnten dann die ersten 60 Kurgäste das neue Haus belegen. Damit begann eine neue Ära des Kurortes Weiskirchen.

PRÄDIKATVERLEIHUNG UND BEGINN EINER NEUEN ÄRA IN DEN 1970er JAHREN



Der eigentliche Anlass zum diesjährigen Jubiläum „50 Jahre Heilklimatischer Kurort“ datiert sich auf den 25. Februar 1970.  Die offizielle Anerkennung und Überreichung der Urkunde erfolgte durch den damaligen Innenminister des Saarlandes, Herrn Ludwig Schnur.  Vorausgegangen war die Änderung des Gesetzes zur Prädikatisierung von Kur-und Erholungsorten im Saarland im Jahre 1968. 

Am 9. Juli 1969 wurde seitens der Gemeinde der Antrag auf Anerkennung des Prädikates „Heilklimatischer Kurort“ gestellt. Voraussetzung war das positive Gutachten „Große Klimaanalyse“ und eine klimatologisch-medizinische Begutachtung durch Prof. Dr. Walter Amelung aus Königsstein. 

Dies war auch der Beginn einer überaus positiven Entwicklung des Kurortes. Anlässlich der Verleihung des Prädikates „Heilklimatischer Kurort“ veranstaltete die Gemeinde mit fast allen örtlichen Vereinen ein großes Heimatfest vom 5.-7. September 1970, das im Rohbau der neu errichteten Hochwaldhalle stattfand und mit einem historischen Festumzug am Sonntag 6. September 1970 seinen Abschluss fand.

Bereits 1972 erfolgte aufgrund der sehr guten Entwicklung die Erweiterung des Hochwald-Sanatoriums um weitere 100 Betten, also insgesamt 240 Betten, für den Kurbereich.
Auch im Ort selbst war diese durchweg positive Stimmung zu verzeichnen. Es entstanden neue gastronomische Betriebe, Pensionen und Privatzimmer. 

Im Jahre 1974 wurden die Kliniken wiederum erweitert.  Das Kneipp-Sanatorium Bärenfels mit 250 Betten wurde gebaut. Dies bedeutete aus wirtschaftlicher Sicht insgesamt die Schaffung von ca. 200 Arbeitsplätzen, durch die Ansiedlung der Sanatorien.

Diese rasante Entwicklung in den späten 1970er und Anfang der 1980er Jahre kann mit Fug und Recht als ein Höhepunkt des Kurwesens in Weiskirchen bezeichnet werden. 

Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch „Morgens Fango – Abends Tango“. In mindestens vier Lokalen und gastronomischen Betrieben wurde Tanzmusik angeboten und von den Kurgästen eifrig genutzt. 

Seitens der BfA in Berlin wurden Busse eingesetzt, die zweimal wöchentlich Gäste nach Weiskirchen zur Kur brachten. Aber auch der Bereich der Pensionen und Privatzimmer boomte, vor allem mit Besuchern der Kurgäste. 

Die innerörtliche Struktur konnte nur sehr langsam mit dieser Entwicklung standhalten. Der Bau der Hochwaldhalle wurde 1972 fertig gestellt und diente dem Schul- und Vereinssport als Heimatstätte, sowie den zahlreichen kulturellen Angeboten als Veranstaltungsort. 

Die Gemeinde Weiskirchen erbaute 1974 in der Nähe des sogenannten „Finkenburg-Weihers“ ein neues Hallenbad, das von Gästen und der Bevölkerung eifrig genutzt wurde. Das neue Hallenbad wurde auch Zuhause der DLRG Ortsgruppe Weiskirchen, die u.a. regelmäßig Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene durchführte.  Auch viele Festivitäten wurden hier durchgeführt.

Die erste Kneipp-Wassertretanlage wurde 1976 erbaut und eingeweiht. Sie befand sich in der Nähe des Freibades und wurde vom Verkehrsverein und später vom Trimmclub Weiskirchen betreut und gepflegt.  Ein weiteres Kernstück des Tourismus in Weiskirchen wurde in den Jahren 1977-1979 im Bereich „Brühl“ zwischen Rathaus und Hallenbad geschaffen.

Nach  einer Beantragung auf Bau eines Kurparks 1969 und dessen späteren Genehmigung, wurde nach Entwürfen des heimischen Architekt Franz Luy, der Kurpark, bestehend aus einer 2,5ha großen Weiheranlage mit überdachtem Holzsteg, einer Uferpromenade und diversen Grünanlage, gebaut. 

In Verbindung mit einem großen Fest, dem ersten Kurparkfest, wurde die Gesamtanlage am 07. Juli 1979 ihrer Bestimmung übergeben. 

Die Gesamtanlage Kurpark mit Kurparkweiher ist inzwischen zu einem regional bedeutsamen Anziehungspunkt geworden, und dies nicht nur am jährlich stattfindenden Kurparkfest. 
Eine wichtige Ergänzung des Parks stellt auch später ab dem Jahr 1999 der Staudengarten dar, gebaut im Rahmen des überregionalen Projektes „Gärten ohne Grenzen“. 

AUSBAU DES TOURISMUS, ANFÄNGE DER HKG UND DEREN ENTWICKLUNG, WEITERE AUSZEICHNUNGEN  UND EINSCHNITTE IM GESUNDHEITSWESEN


Nach dem erfolgreichen Jahrzehnt der 1970er Jahre, beginnen die 1980er Jahre mit der Inbetriebnahme einer Tennisanlage durch den Tennisclub Weiskirchen. Sie befindet sich oberhalb des Sportplatzes im Holzbachtal.

Weiterhin wurde der damalige neue Bürgermeister Bernd Theobald 1982 Geschäftsführer im neu gegründeten Verein „Naturpark Saar-Hunsrück/Saarländischer Teil“ mit Sitz im Rathaus Weiskirchen.

In die Kliniken wurde durch deren Geschäftsleitung, damals Peter Singer, weiter  investiert und diese ausgebaut.  So wurde beispielsweise 1983 das Sporthotel mit 50 Gästebetten eröffnet. Dieses Spitzenhotel enthielt u.a. eine Schönheitsfarm, eine Penthouse-Sauna und ein Hallenschwimmbad sowie weitere Sportmöglichkeiten.  Ein Restaurant namens „Rotisserie“ mit Tagungsräumen rundete das Gesamtangebot ab.  Eine imposante Aussicht gewährte die Dachterrasse über die Ortslage und die Waldlandschaft bis hin zum Wildpark. 

Im Jahre 1985 erfolgte dann ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des professionellen Tourismus in Weiskirchen, die Gründung der Hochwald-Kurbetriebsgesellschaft mit den Gesellschaftern Klinik, Gemeinde und Landkreis Merzig-Wadern. Diese übernahm in den folgenden Jahren die Koordination des Kur-/Tourismusbetriebs in Weiskirchen,  sowie die Schaffung eines vielfältigen kulturellen Angebots für die zahlreichen Gäste. 

Weiterhin diente die Kurverwaltung als Ausbildungsstätte und Praktikumsstandort für mehrere Generationen,  die ihre berufliche Zukunft im Bereich Tourismus gesehen haben.

Auch eine neue Minigolfanlage konnte im Kurparkbereich im gleichen Jahr in Betrieb genommen werden,  welche durch Pfarrer Stahl eingesegnet wurde. Eine großzügige Freiluft-Schachanlage wurde an gleicher Stelle durch den CTT Geschäftsführer Herrn Joachim Doerffert gesponsert.

Die H.K.G./Kurverwaltung bezog 1989 neue Räume im Dienstleistungszentrum Rathaus. Auf Initiative der Kurverwaltung konnten im Kurort zu dieser Zeit erstmals 20 Ferienwohnungen angeboten werden.

Die Übernachtungszahlen waren inzwischen gemeinsam mit den Kliniken auf über 200.000 gestiegen.

Nach der Übernahme der Hochwaldkliniken 1991 durch die Caritas-Trägergesellschaft Trier e.V. (CTT) wurde auch 1995 das ehemalige Schullandheim der Stadt Saarbrücken übernommen und zum beliebten Mutter-Kind-Therapiezentrum Sankt Monika umgebaut. 

Leider waren ab Mitte der 1990er Jahre massive Einschnitte im Gästeaufkommen zu verzeichnen.  1996 und in den weiteren Jahren bedingten die Gesundheitsreform und deren Spargesetze einen ernsten Rückgang aus wirtschaftlicher Sicht.  So wurden durch die Betriebskrankenkassen keine Zuschüsse mehr zu den BKK-Aktivwochen gewährleistet, welche erfolgreich in Weiskirchen gestartet waren, und nun gänzlich entfielen. 

Ende der 1990er Jahre konnte ein bis heute sehr erfolgreiches größeres Hotel in Weiskirchen angesiedelt werden.  Nach monatelangen Gesprächen und Anfragen, z.B. auch mit der Steigenberger-Gruppe, kam es zu ersten positiven Gesprächsergebnissen.  Eine private Unternehmensgruppe investierte im Bereich des Kurparks und des Hallenbades in den Bau des Hotelkomplexes.  Im Jahr 1997 erfolgte letztlich die Rohbaumaßnahme für das „Parkhotel Weiskirchen“.  Das 4-Sterne Superior Haus wurde dann Anfang 1998 feierlich eröffnet und trägt seither unter der Führung von Herrn Peregrin Maier erfolgreich zur Belebung und Stärkung des Gästeaufkommens (national und international) in Weiskirchen bei.

Bei Eröffnung war die „academie Weiskirchen“, eine Schulungseinrichtung der CTT Trier noch angeschlossen.  Parallel zum Neubau des Parkhotel Weiskirchen wurde damals das Hallenbad komplett saniert und erweitert.  Es entstand ein Reha-, Gesundheits- und Freizeitzentrum; das VITALIS-Bäderzentrum,  Reha-Vitalis, komplettiert mit der „Bel Etage“, der Schönheitsfarm.

Einen weiteren Erfolg konnte Weiskirchen dank der Unterstützung durch den ehemaligen Kurdirektor Klaus Haas aus Bad Bergzabern im Jahr 1998 verzeichnen.  Der Kurgemeinde wurde auf Antrag auch das Prädikat Kneipp-Kurort durch Innenminister Friedel Läpple verliehen. 

Hinsichtlich der gesellschaftsrechtlichen Aktivitäten ist zu berichten, dass der Landkreis Merzig-Wadern aus politischen Gründen Ende der 1980er Jahre aus der H.K.G. ausstieg.
Die Gesellschaftsanteile wurden vom Gewerbeverein Weiskirchen übernommen.  Für den Gewerbeverein wurde deren damaliger Vorsitzender Paul Louis in den Aufsichtsrat entsandt. 

Am 01. Juli 1999 erfolgte eine Namensänderung der Gesellschaft, mit dem Ziel die drei Nachbarkommunen Wadern, Losheim und Nonnweiler in die Gesellschaft touristisch einzubinden.  Auch nach langen Verhandlungen und Gesprächen konnte leider, auch politisch gewollt, keine Einigung erzielt werden. 

Die Gesellschaft nannte sich nun Hochwald-Touristik GmbH. Sie bestand in dieser Rechtsform bis zum Jahre 2017 und wurde zum 31.12. desselben Jahres dann liquidiert. Es blieb der Name Hochwald-Touristik. Diese ist ab 2018 bis heute ein Eigenbetrieb der Gemeinde Weiskirchen. 

Im Zuge der Luftqualitätsmessung durch den Deutschen Wetterdienst, periodisch alle 5 Jahre durchgeführt, wurde Weiskirchen regelmäßig der Luftgütegrad -Eins- bestätigt, eine Voraussetzung für das Prädikat Heilklima. 

Die Gemeinde/Kurverwaltung erhielt auch viele weitere Auszeichnungen.

Nach einem Pilotprojekt „Premium Class“ des Verbandes „Heilklimatische Kurorte Deutschlands“ erhielt der Kurort am 14. März 2000 auf der ITB in Berlin das begehrte Prädikat „Premium Class“. Weiskirchen gehörte damit zu den ersten sechs Kurorten Deutschlands mit dieser besonderen Auszeichnung.

Weitere wichtige Auszeichnungen und Zertifikate erhielt die Kurgemeinde in regelmäßigen Abständen. So die erste ATIS Anerkennung, Anerkannte Tourist-Informationsstelle, erstmals am 07. November 1984 an Bürgermeister Bernd Theobald und an Frau Liesel Reinert übergeben.

Danach folgten regelmäßige Bestätigungen als ATIS. Im Jahre 2003 nach Erfüllung aller Viabono-Kriterien die Ernennung zum Viabono-Partner, eine Auszeichnung im Rahmen des umwelt- und klimafreundlichen Reisen.

ENTWICKLUNG IM NEUEN JAHRTAUSEND, ÜBERBLICK DER AKTIVITÄTEN DER HOCHWALD-TOURISTIK

Das neue Jahrtausend brachte für den Tourismus und das kulturelle Angebot in Weiskirchen einen neuen Anlaufpunkt, und für die Hochwald-Touristik GmbH neue Büroflächen.  Im Jahre 2005 konnte, nach der Grundsteinlegung im Jahre 2003, das neu errichtete „Haus des Gastes“, ein architektonisches Juwel, eingeweiht und eröffnet werden.  Das Gebäude steht heute an der Stelle des traditionsreichen ehemaligen Hofhaus Antz und beherbergt eben neben der Tourist-Information/Kurverwaltung eine Bücherei, Leseraum, Ausstellungsflächen, diverse Seminar-und Veranstaltungsräume und einen Gastronomiebetrieb.  Das Haus stellt eine weitere wichtige Einrichtung im Gesamtangebot der Kurgemeinde dar und bietet mit dem angrenzenden Kirchplatz vielfältige neue Möglichkeiten.

Durch eine Privatinitiative von Klaus Meyer konnte ein mechanischer Musiksalon als attraktives Angebot installiert werden. 

Im Jahr 2004 wurde der Nordic-Fitness-Park in Betrieb genommen, der 5 Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden im Südhang des Schwarzwälder Hochwalds ausweist.

Auch ein weiteres Gütesiegel für Weiskirchen kam hinzu.  Die Urkunde „Prävention und Wellness im Kurort“ wurde 2006 vom Deutschen Heilbäderverband verliehen.

In Zusammenarbeit mit dem Parkhotel und Vitalis Bäderzentrum konnte die 4-Sterne Gesundheitswoche als Vitaparc Produkt des Bäderverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland vermarktet werden.

Mit diesen Gütesiegeln nimmt der Heilklimatische Kurort Weiskirchen unter den Bädern in Südwestdeutschland eine Spitzenstellung ein. 

Weitere nennenswerte Aktivitäten der Kurverwaltung/Gemeinde oder anderer Institutionen sind zu verzeichnen.  So beispielsweise ein neues Serviceangebot, ab  2007 der Stellplatz für Reisemobile in der Burgstraße mit Strom- und Wasseranschluss.

2008 erfolgt die Realisierung der ersten Mostbirnenallee im Bereich Weierweiler mit privater Unterstützung, 2009 die Ausstellung der Fürstengräber als Dauereinrichtung im Haus des Gastes mit Fundstücken und Repliken der drei Weiskircher frühkeltischen Großgrabhügel.

Im Wild- und Wanderpark Weiskirchen erfolgte 2013 die Eröffnung eines Hochseilgartens mit Fördermitteln des Ministeriums für Wirtschaft.

Das Kulturangebot und die Veranstaltungen zur Gästeunterhaltung waren in diesen 50 Jahren sehr arbeitsintensiv aber auch sehr erfolgreich, regional und überregional.

Angefangen vom Weiskircher Kurparkfest, das seinen Anfang im Heimatfest zur Kurparkeinweihung hatte.

Es wurde ausgerichtet vom Verkehrsverein mit der Gemeinde.

In den Folgejahren übernahm der Hotelier Karl-Josef Antz und ab 1982, zusammen mit dem Festwirt Adolf Wüste und der Unterstützung des Verkehrsvereins, die Organisation dieses immer beliebter werdenden regionalen Festes. Im Jahre 1986 übernahm der Gewerbeverein mit seinem Vorsitzenden Paul Louis mit Hilfe des Fördervereins Tourismus und der Gemeinde die Regie über das Kurparkfest.

In Erinnerung bleiben noch die Anstrengungen während eines sommerlichen Gewitters mit Wolkenbruch, Gräben im Festzelt zu ziehen, damit das Wasser abfließen konnte. Die nun gegründete H.K.G. kam ab 1994 in die Veranstaltergemeinschaft.  Ab 1999 übernahm die umfirmierte Hochwald-Touristik GmbH die Federführung dieses inzwischen überregional bekannten Festes.  Höhepunkt des Festes ist und war der Trödel-und Antikmarkt rund um den Kurparkweiher, der Weiskirchen durch Besucherströme aus allen Nähten platzen ließ, sowie dem Abschlussfeuerwerk am Montag.

Das Kurparkfest feierte 2018 sein 40-jähriges Jubiläum und musste 2020 Corona bedingt leider ausfallen. 

Weitere nennenswerte Feste in der Kurgemeinde waren der Frühlingsball in der Hochwaldhalle, ausgerichtet durch den Verkehrsverein, die Saisoneröffnung der Kurkonzerte auf der Festwiese am Kurparkweiher, aber auch sportliche Veranstaltungen wie Volksläufe und die Weiskircher Gesundheitstage waren sehr erfolgreich. 

Die sonntäglichen Kurkonzerte wurden mit den drei Weiskircher Musikvereinen und dem Gastverein Steinberg abwechselnd in der Saarlandhalle der Hochwald-Kliniken durchgeführt, aber auch extern bei verschiedenen Veranstaltungen in der Kurgemeinde. 

Im Rahmen der Kulturarbeit der Kurverwaltung sind unvergessen die Weiskircher Jazztage auf dem Kirchplatz und im Haus des Gastes. 

Überregional bekannt war das „Internationale Malersymposium“, das in der gesamten Ortslage und rund um den Kurparksee bis zu hundert Maler und Kunstschaffende aus allen Regionen nach Weiskirchen brachte. 

Nach Inbetriebnahme des Haus des Gastes wurden dort im Zweimonats- Rhythmus wechselnde Ausstellungen und Symposien durchgeführt. Auch beteiligte sich die Kurverwaltung am Weiskircher Weihnachtsmarkt mit Verkehrsverein und Gewerbeverband.  Die Gästebetreuung für die Hochwaldkliniken und Urlauber erforderte einen großen Arbeitsaufwand für die Kurverwaltung. Zeitweise wurde sogar ein eigenes „Infolädchen“ in den Kliniken eingerichtet. 

Organisiert wurden die Samstags-Wanderungen für Gäste mit vier ausgebildeten Wanderführern.  Ein Höhepunkt war sicherlich die jährliche Wanderung am 01. Mai mit anschließendem Frühstück.
 
Neu geordnet wurden auch die Ausflugsfahrten mit Kurgästen und Urlaubern durch die drei ortsansässigen Busunternehmer.  Nach einem genau festgelegten Plan wurden Ausflugsziele wie Saarbrücken, Mettlach (V&B), Saarlouis, Trier, Saarburg, Idar-Oberstein, Bernkastel-Kues, Luxemburg und Metz und sogar bis Verdun angesteuert. 

Abgerundet wurde das Gästeangebot durch Dia-Vorträge und den jeden Dienstag stattfindenden Dia-Begrüßungsvortrag, der durch Sylvester Dunsbach erstellt und durchgeführt wurde. 

Seitens der Kurverwaltung wurden auch die sogenannten „Weierweiler-Feste“ durchgeführt. Es sind dies der Hochwälder Hubertusritt, bei dem Pferde, Reiter und Gespanne ausgehend vom Wildpark, durch den Hochwald bis nach Weierweiler geführt wurden.  Abschluss fand die Veranstaltung mit Musikkapelle und Verpflegung auf dem Dorfplatz Weierweiler.  Imposant war der Festzug der geschmückten Gespanne mit den Honoratioren und den Jagdhorn-Bläsern durch die Ortslage Weierweiler. 

Weitere Feste waren die Weierweiler Kartoffeltage mit Kartoffel-Feuer und den Bauernmärkten. 

Das Jubiläumsjahr brachte uns nicht nur den erfreulichen Geburtstag „50 Jahre Heilklimatischer Kurort, sondern leider auch die weltweite, noch anhaltende, Corona-Pandemie seit Beginn des Jahres. 

Das Reisen und das Kulturangebot waren und sind noch teilweise, nicht nur in Weiskirchen, praktisch vollkommen zum Erliegen gekommen.

Wie es nach der Pandemie in der Kurgemeinde weitergeht ist noch nicht abzusehen.

So konnten auch leider bisher die geplanten Veranstaltungen zum Jubiläum „50 Jahre Heilklimatischer Kurort“ nicht durchgeführt werden und es bleibt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.


Impressum: 
Verantwortlich für Text und Inhalt Kurt Meyer, ehemaliger Kurdirektor
Quellennachweis: 

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